Carolin Hoppe

Momentaufnahme - von der Kleinstadt in die großen Metropolen

Carolin Hoppe lebt und arbeitet heute in Berlin. Aufgewachsen ist sie in der Nähe von Stuttgart. Als sie als Model entdeckt wird, zieht es sie raus in die Metropolen. Ihre Jobs bringen sie nach Tokyo, Paris, Barcelona und New York. Hamburg wird zur zweiten Heimat. Dann kommt sie an die Spree. Weil man ja auch nicht ewig modeln kann, absolviert Carolin eine Ausbildung zur Kosmetikerin. Seitdem arbeitet sie als Beauty-Expert für ganzheitliche Anwendungen und weiterhin als Model vor der Kamera. Als wir uns mit ihr unterhalten, sind wir noch inmitten des Kontaktverbots. Corona und die damit einhergehende Unsicherheit überziehen jede Frage nach dem Lebenstraum mit einem nebulösen Gefühl. Das Leben funktioniert in Zeitlupe. Der Blick ist etwas getrübt.

„Über Träume sprechen? Das ist für mich im Moment sehr schwierig. Jeden Tag ist alles neu und anders“, antwortet Carolin nachdenklich.

„Es fällt mir generell auch etwas schwer, über Träume nachzudenken oder zu sprechen. In der Modewelt besteht ja fast alles aus einem Traum. Träume sind etwas sehr Privates, finde ich. Die kommen und gehen, manche sind aber auch hartnäckig. Die wollen regelrecht etwas von Dir“, sagt sie.

„Träume waren bei mir eh noch nie sehr materiell. Haus, Job, Geld, das sind für mich eher Visionen oder Ziele, die man strategisch angeht. Aber Träume sind für mich romantisch und emotional. Es sind die kleinen Dinge im Leben. Das Gefühl, das erste Mal im Jahr ins kalte Wasser eines Sees zu springen. Wasser ist sozusagen mein Seelen-Elixier.

In meinen Jobs stehe ich ständig unter Strom. Immer arbeite ich mit neuen, fremden Menschen zusammen. Vor der Kamera oder auch bei der Behandlung einer Kundin im Kosmetikstudio. Handwerk ist das eine. Aber was viel wichtiger ist, ist die Energie, die ich dabei abliefere. Ich muss immer präsent sein und auf den anderen eingehen. Wenn ich davon mal abschalten möchte, zieht es mich ans Wasser. Manchmal reicht es auch, wenn ich nur das Gefühl gedanklich abrufe, wie sich meine Haut anfühlt, wenn ich aus dem kalten Seewasser komme – diese kleinen Träume halten mich am Laufen.“

Interview: Deniz Saylan
Fotos: Deniz Saylan